„… mir ist die ganze Zeit so nach Weihnachten zu Mute und mir ist so, als müsste ich zu Ihnen kommen und Ihnen das sagen. Es ist solch ein wunderbares Fest.“
Seit dem 01. Dezember 2016 stand dieses Jahr nun einer dieser nostalgischen Adventskalender mit dem Titel „Von drauß vom Walde komm ich her“ zum Umblättern mit kleinen Geschichten, Rezepten und Gedichten auf meinem Nachttisch. Jeden Morgen nach dem Aufstehen habe ich das kleine Törchen geöffnet und eine kurze Geschichte, den Text von „Leise rieselt der Schnee“ oder zum Beispiel ein Rezept für Früchtebrot gelesen. Ein kleiner Moment des Innehaltens bevor der Tag losging.
Gleich zu Anfang fand ich darin einen Brief, den Paula Modersohn-Becker an Rainer Maria Rilke schrieb. Sie beschreibt darin so wunderbar das Weihnachtsgefühl:
„Lieber Freund,
mir ist die ganze Zeit so nach Weihnachten zu Mute und mir ist so, als müsste ich zu Ihnen kommen und Ihnen das sagen. Es ist solch ein wunderbares Fest. Und ist eins, das lebt und wärmt. Es ist ein Fest für Mütter und Kinder, und auch für Väter. Es ist ein Fest für alle Menschheit. Es kommt über einen und legt sich warm und weich auf einen und duftet nach Tannen und Wachskerzen und Lebkuchenmännern und nach vielem, was es gab, und nach vielem, was es geben wird. Ich habe das Gefühl, dass man mit Weihnachten wachsen muss. Mir ist, als ob dann Barrikaden fallen, die man mühsam und kleinlich gegen so vieles und viele aufgebaut hat, als ob man weiter würde und das Gefäß allumfassender, auf dass darin jedes Jahr eine neue weiße Rose aufblühe und den andern zuwinkt und in sie hineinleuchtet und ihnen die Wange streicht mit ihrem Geschimmer und die Welt erfüllt mit Schönheit und Duft.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch ein wunderschönes Weihnachtsfest, geruhsame Feiertage mit der Familie und Freunden, eine erholsame Pause vom Alltag und einen Moment des Innehalten in dem Stress der Weihnachtszeit.